Hallo,
ich habe ein Glasveredelungsbetrieb, wir bemalen und sandstrahlen auf Flachglas (also Glastüren).
Da es sich um ESG - Glastüren gehandelt hat (wenn das nicht der Fall gewesen wäre, wären die Türen nur in relativ große Teile zerbrochen) kann das alleine passiert sein.
Es handelt sich um den sogenannten spontanen Glasbruch. Bei der Herstellung von ESG wird das Glas großer Hitze ausgesetzt und danach sehr schnell wieder abgekühlt, dabei entsteht im Glas eine große Spannung und es wird zu ESG. Wenn sich aber wärend dieses Vorgangs, kleinste Lufteinschlüsse im Glas befinden, können diese auch nach Jahren noch zum sogenannten spontanen Glasbruch führen.
Dieses Risiko, des spontanen Glasbruchs, kann nie völlig ausgeschlossen werden. (Es passiert allerdings auch recht selten) Es gibt nur die Möglichkeit durch einen "Heat-Soak-Test" das Risiko zu verringern.
Beim Heat-Soak-Test wird das Glas über einen bestimmten Zeitraum erneut großer Hitze ausgesetzt. Sollte es im Glas Lufteinschlüsse geben, besteht die Möglichkeit dass das Glas bei diesem Vorgang bereits zerberstet. Wenn es nicht Zerbricht, ist die Chance dass noch Lufteinschlüsse vorhanden sind geringer. Normalerweise kostet der Heat-Soak-Test beim Glashersteller so um die 25-50 Euro. Kann aber variieren. Und wie gesagt die Chance dass es zum spontanen Glasbruch kommt ist sehr gering. Zumindest bei Qualitätsglas aus deutscher Produktion. Mit den "günstigeren" Türen aus dem Baumarkt (kommen meist aus China) kann ich keine Angaben machen da ich hier keine Erfahrungswerte habe.
Ich hoffe ich konnte ein bisschen Aufklärung leisten und Ihr habt alles verstanden
Liebe Grüße aus dem sonnigen Süden
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